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Ergebnisbericht unserer Expert:innengruppe

Die Arbeitsgruppe „Digitale Pflegedokumentation und Informationsverarbeitung in der Pflege“ hat sich mit der Optimierung des pflegerischen Entlassungsbriefes, bekannt als ELGA-Pflegeentlassungsbrief, beschäftigt. Ziel war es, die Praxisnähe und Verständlichkeit des Dokuments zu erhöhen, damit Informationen über den Pflegebedarf der Patient:innen bzw. der Klient:innen über Einrichtungsschnittstellen hinweg klar kommuniziert werden können. Rückmeldungen aus Feldbeobachtungen zeigten deutlich eine Unzufriedenheit der Verständlichkeit im bestehenden ELGA-Brief: unklare Formulierungen, mangelnde Kontextualisierung des Pflegebedarfs und fehlende Hinweise zur Nachbetreuung führten zu Missverständnissen und wiederholtem Abstimmungsbedarf zwischen Versorgungseinrichtungen.

Im Verlauf der Arbeit wurden mehrere zentrale Aufgabenstellungen bearbeitet. Zunächst standen Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Häusern im Fokus, um Schwachstellen im aktuellen ELGA-Brief zu identifizieren. Es zeigte sich, dass eine einheitliche, strukturierte Gliederung der relevanten Informationen sowie eine klare Unterscheidung von Relevanz und Dringlichkeit entscheidend sind, um eine nahtlose Übergabe zu ermöglichen und das Standortspezifische Unterschiede in der Dokumentationspraxis und in IT-Standards direkte Auswirkungen auf die Verständlichkeit und Einsatzfähigkeit der ELGA-Dokumente haben.

Herausforderungen wurden umfassend diskutiert. Technische Schnittstellenprobleme, Datenschutz- und Datensicherheitsanforderungen sowie unterschiedliche Dokumentationssysteme stellen wiederkehrende Hürden dar. Der Bedarf an klaren Richtlinien und verständlichen Formulierungen wurde als Kernbedarf erkannt, um die Qualität der Dokumentation und der Folgeversorgung zu erhöhen.

Ziel der Arbeitsgruppe war ein Vorschlag für einen unterstützenden Leitfaden zum CDA-Leitfaden der ELGA-GmbH. Dieser sollte Transparenz und Verständlichkeit darüber schaffen, welche Informationen erforderlich sind, um den Pflegebedarf der Patient:innen bzw. der Klient:innen plattform- und einrichtungsübergreifend zu kommunizieren. Der Leitfaden sollte praxisnahe Good-Practice-Beispiele enthalten, damit Fachkräfte in unterschiedlichen Settings schnell nutzbares Material verwenden können. Dieser sollte insbesonders jenen Einrichtungen, die den ELGA-Pflegeentlassungsbrief noch nicht implementiert haben, als Hilfe dienen. Die Inhalte sollten Struktur, Kontextualisierung, Verantwortlichkeiten, Sprache und Implementierung abdecken, um eine kohärente und sichere Weitergabe von Pflegeinformationen sicherzustellen.

Zu diesem Zeitpunkt hat die ELGA-Behörde parallel einen Workshop zur Überarbeitung des Leitfadens „Pflegeentlassungsbrief und Pflegesituationsbericht“ gestartet da ihnen der Bedarf von Anpassungen/Änderungen bekannt war. Mitglieder unserer Arbeitsgruppe hatten die Gelegenheit, an diesem Workshop teilzunehmen und wertvolle Inputs beizusteuern. Ihre Beiträge haben die Bedeutung eines breit angelegten Dialogs bestätigt und verdeutlicht, wie wichtig es ist, gemeinsam an praxisnahen Lösungen zu arbeiten. Beim Workshop wurden Beispiele aus den teilnehmenden Einrichtungen, wie der Pflegebedarf transparent kommuniziert werden kann, präsentiert. Zentrale Erfolgsfaktoren waren die klare Strukturierung der Inhalte, eine eindeutige Kategorisierung von Informationen sowie konkrete Angaben zu Verantwortlichkeiten und Weitergabeprozesse. Die Praxisbeispiele dienten als Orientierungsschnitte, wie eine lückenlose, belastbare Kommunikation über Einrichtungsgrenzen hinweg gelingen kann.

Derzeit warten wir gespannt auf die finalen Ergebnisse der ELGA-GmbH Diese Entscheidungen könnten weitere Arbeitsthemen für unsere Gruppe eröffnen und neue Fragestellungen für die Praxis adressieren. Unser Ziel bleibt, die Pflegequalität durch eine klare, transparente und praktikable Dokumentation zu erhöhen. Sollten sich neue Themenfelder ergeben, planen wir, diese zeitnah zu priorisieren, zu validieren und in Arbeitsgruppen zu bearbeiten.

von: Elisabeth Traumüller, 21.08.2025

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